Tauschgut-Tipps

EcoCrowd_Tauschgut_Tipps

Das Entscheidende beim Crowdfunding ist, die „Crowd“ für deine Projektidee, dein Produkt, deine Unternehmung zu begeistern. Die Tauschgüter bieten dafür eine gute Basis.
Es geht bei den Tauschgütern vor allem um Wertschätzung. Die Tauschgüter sollten daher so gebaut sein, dass sie in etwa auch dem Wert der Unterstützung entsprechen. Ob sie dabei materieller oder ideeller Art sind, spielt erst einmal keine Rolle.

Dabei machen manche Projektinitiator*innen den Fehler, Crowdfunding einfach mit Spenden gleichzusetzen – ein Missverständnis, an dem schon einige Kampagnen gescheitert sind. Deshalb denke immer daran: Crowdfunding setzt auf das Konzept „Geben und Nehmen“.

Stelle sicher, dass du die bestellten Tauschgüter bei jeder erreichten Finanzierungssumme erbringen kannst. Wenn deine Kampagne zum Beispiel die Herstellung eines nachhaltigen Produktes ermöglichen soll, das nur bei vollständiger Finanzierung in Produktion gehen kann, solltest du es nicht beim Start der Kampagne als Tauschgut anbieten.

Hat die Finanzierung einen Stand erreicht, mit dem sich ein weiteres Tauschgut realisieren lässt, kannst du dieses natürlich zur laufenden Kampagne hinzufügen. Kalkuliere im Voraus, wo diese Etappenziele liegen. Achte darauf, auch für eine Finanzierungssumme von 1 € bis zum ersten Zwischenziel attraktive Tauschgüter anzubieten. Hier sind vor allem gesponserte oder ideelle Tauschgüter hilfreich.

Beispiel: Du möchtest eine Nähstube für ein nachhaltiges Modeprojekt finanzieren.
Als Tauschgut bietest du ein T-Shirt aus hauseigener Produktion an. Mit dem Finanzierungsbeitrag von 30 €, den du für das T-Shirt veranschlagt hast, könntest du die 15 € Materialkosten für Stoff und Garn decken – ohne die 300 € teure Nähmaschine könntest du es aber gar nicht herstellen.

Warte also, bis dein Projekt einen Finanzierungsstand von 300 € hat, mit dem die erste Nähmaschine finanziert werden kann. Füge erst dann das T-Shirt als Tauschgut hinzu, wenn dieses Etappenziel erreicht wurde.

Eine persönliche Stadtführung mit dem/der Projektinitiator*in kann für den/die Unterstützer*in genauso viel Wert sein, wie ein hochpreisiges Produkt. Eine Jutetasche mit dem Projektlogo für 100 € wird dagegen in den wenigsten Fällen gut ankommen. Der Schlüssel zum Erfolg ist es auch hier wieder herauszufinden, was deine Zielgruppe begeistert und anspricht.

Tipps zum Tauschgut:

  • Orientiere dich an erfolgreichen Kampagnen. Welche Tauschgüter bieten sie an?
  • Wechsle die Perspektive. Was würdest du als Unterstützer*in gerne erhalten?
  • Beachte den Kontext. Passen die Tauschgüter zu deinem Projekt oder sind sie vollkommen aus der Luft gegriffen?
  • Bedenke die Produktion der Tauschgüter. Was ist nötig? Wie nachhaltig ist die Produktion deiner Tauschgüter? Wie nachhaltig sind die Tauschgüter selbst?
  • Kalkuliere die Kosten der Tauschgüter mit ein. Was ist möglich? Wie muss ich mein Finanzierungsziel und die Etappenziele anpassen, um die Kosten für die Tauschgüter (+Versand) zu decken?
  • Plane deine Etappenziele. Welcher Finanzierungsstand ermöglicht es mir, neue Tauschgüter anzubieten? Biete ich auch für einen Finanzierungsstand zwischen 1 € und dem ersten Etappenziel attraktive Tauschgüter?
  • Präsentiere deine Tauschgüter.
    Wähle ansprechende Namen für die Tauschgüter, erkläre, was sich dahinter verbirgt und warum gerade dieses Tauschgut für den/die Unterstützer*in interessant ist.
  • Biete vielseitige Tauschgüter an. Es kann der gleiche Betrag für unterschiedliche Tauschgüter gesetzt werden. Das hat den Vorteil, mehr Menschen ansprechen zu können.
  • Suche Sponsor*innen. Vielleicht gibt es ein oder mehrere Unternehmen, das/die sich mit Give-aways an deinem Projekt beteiligen möchte/n.

Beispiele:

Dankeschön „Wir wissen, dass jede Stimme und jeder Euro zählt und bedanken uns für deinen symbolischen Betrag.“
(Ein Dankeschön ist passend bei kleinen Beträgen)
First reader „Du bekommst einen Link für die elektronische Ausgabe eines Magazins/Buches/Films geschickt.“
(Die Unterstützungssumme sollte in etwa dem Preis eines Magazins/Buches/Film in Druckversion, bzw. auf DVD entsprechen)
Early Bird „Du bekommst als Erste*r das fertige Produkt und das noch bevor es im Handel ist!“
(Es ist geschickt, wenn die Unterstützungssumme niedriger ist als der Preis, den das Produkt später im Handel haben soll)
Tauschgutschein „Du erhältst einen Gutschein für den Eintritt oder einen Einkaufsgutschein in der Location des Projekts.“
(Die Unterstützungssumme sollte nicht (wesentlich) höher sein als der Gutscheinwert)
Workshop/Führung/
Filmvorführung/
Lesung

„Du kannst teilnehmen an einem/einer exklusivem/n Workshop/Führung/Lesung/Filmvorführung mit dem Projektinitiator/der Projektinitiatorin.“
Achtung! Denke hier auch an extra anfallende Kosten für z. B. Saalmiete oder Materialien.
Wall of fame „Namentliche Nennung des Unterstützers/der Unterstützerin auf der Projekt-Website, bei Facebook, im Filmabspann etc.“
(Die Höhe der Unterstützungssumme sollte der Plattform entsprechen auf der die wall of fame veröffentlicht wird. Eine Namensnennung im Filmabspann, einem Buch etc. kann beispielsweise höher angesetzt werden, als eine Namensnennung bei Facebook oder auf einer Website)Achtung! Bei einer namentlichen Nennung solltest du zwischen privaten Personen und Firmen und/oder Organisationen unterscheiden.
Namenspate „Benennung eines Produktes, des Sortiments, einer Woche, einer Abstimmung etc. nach einem Unterstützer/einer Unterstützerin.“
(Siehe wall of fame. Auch hier kann je nach ‚Wichtigkeit’ der Namenspatenschaft die Unterstützungssumme angepasst werden).