Eindrücke von der EcoCrowd-Convention 2018

Am 23. November fand zum vierten Mal unsere jährliche EcoCrowd-Convention statt. Wir möchten Euch hier die wichtigsten Inhalte und Impressionen zeigen.

Rückblick und Ausblick

Wir freuen uns, dass so viel begeisterte Menschen zu uns gefunden haben. Die Convention begann mit einem kurzen Rückblick auf das Wirken von EcoCrowd in den vergangenen Jahren. Die Plattform hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 über 140 Projekte beim Entstehen begleitet, wobei ca. 400.000 Euro an Gesamtunterstützung zusammengekommen sind. Dabei ist die Anzahl der Projekte über die Jahre angestiegen – noch 2015 wurde 25 Projektstarter*innen geholfen, wohingegen es 2018 bereits 43 waren.

Nach der Einführung stellte Hannah Parnow-Kloth (M.Sc. Regionalentwicklung und Naturschutz, HNE Eberswalde) ihre Studienarbeit über die Nachhaltigkeitskriterien von EcoCrowd und den Beitrag von Crowdfunding-Projekten zur nachhaltigen Entwicklung vor. Im Anschluss daran standen die Themen Gamification und Serious Games im Mittelpunkt. Diese wurden von Anja Köbrich und Janosch Schobin in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit DeCarbFriends untersucht und als mögliche Instrumente der Mobilisierung von nachhaltigem Verhalten unter Konsument*innen vorgestellt.

Nachdem das Projekt „Wiederaufbau eines Gewächshauses für Biogemüse“ zum Projekt des Jahres 2018 gekürt wurde (siehe unten), ging der Abend über in die Fishbowl-Diskussion. Die Referent*innen stellten sich und ihre Arbeit kurz vor, bevor gemeinsam mit dem Publikum das Thema „Kiezkultur der Zukunft“ diskutiert wurde. Der Fokus lag auf der nachhaltigen Entwicklung von Nachbarschaften und Stadtteilen, wobei immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass die aktive Partizipation von Bürger*innen an lokalen Entwicklungsprozessen essentiell sei, um zukunftsfähige, inklusive und resiliente Nachbarschaften aufzubauen.

Projekt des Jahres 2018: Wiederaufbau eines Gewächshauses

Unsere Fördermitfglieder*innen wählten in den vergangenen Wochen das Projekt des Jahres 2018. Gewonnen hat das Projekt Wiederaufbau eines Gewächshauses für Biogemüse. Zu diesem Anlass möchten wir Euch das Projekt an dieser Stelle noch einmal kurz vorstellen.

Seit 2013 baut Eva Rockmann in Leising/Mittelfranken Biogemüse an. Bei Ihrem Angebot liegt Ihr besonders die Arten- und Sortenvielfalt am Herzen. Bei einem Sturm wurde eines Ihrer Gewächshäuser schwer beschädigt, sodass Sie es nicht mehr eigenständig aufbauen konnte. Über die EcoCrowd Plattform fragte Sie nach Hilfe bei der Reparatur und dem Wiederaufbau Ihres Gewächshauses und stieß auf reichlich Unterstützung, sodass Sie Ihre Kund*innen schon bald wieder mit frischen Gemüse versorgen konnte. Mehr zur Crowdfunding-Kampagne findet Ihr hier.

 

Wir haben die Projektstarterin Eva zu einem kurzen Interview eingeladen:

Ihr seid EcoCrowd Projekt des Jahrs 2018 – eine tolle Ehrung. Was sagt ihr dazu?

Wir freuen uns natürlich sehr! Zunächst konnten wir es gar nicht glauben, da wir ja „nur“ eine kleine Bio-Gärtnerei sind und unser Projekt zum Wiederaufbau des Gewächshauses nicht besonders innovativ ist. Aber mit der ökologischen Landwirtschaft leisten wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und können den Leuten auch hier im ländlichen Raum regional produzierte Produkte in Bio-Qualität anbieten. Die Zerstörung des Gewächshauses durch den Sturm war ein Tiefschlag. Umso mehr freuen wir uns über das gelungene Crowdfunding-Projekt und die besondere Ehrung als Projekt des Jahres! Ein ganz großes Dankeschön an das EcoCrowd-Team und natürlich an alle Unterstützer.

Wie kamt ihr auf die Idee des Crowdfunding und wodurch seid ihr auf EcoCrowd aufmerksam geworden?

Die Idee kam von unserer ehemaligen Mitarbeiterin Katja, die dann unsere Verpächterin Patricia davon überzeugt hat. Patricia hat sich dann auch um einen Großteil der Umsetzung gekümmert. Dass dafür EcoCrowd die beste, weil nachhaltige Plattform bot, war eigentlich nur logisch. Ich habe mir letztlich nur um die Tauschgut-Varianten Gedanken gemacht und dann mit Erstaunen verfolgt, dass schon nach kurzer Zeit der gesamte Betrag zusammen gekommen war.

Wie sieht es bei eurem Projekt heute aus und was ist der Plan für die Zukunft?

Das im Winter zerstörte Gewächshaus konnte ja bereits im Frühjahr wieder aufgestellt werden und dank vieler helfender Hände konnten wir auch wieder eine neue Folie aufziehen. Hierfür braucht man immer etwas Glück, dass es zu dem Zeitpunkt, wenn alle Helfer Zeit haben, auch einigermaßen windstill ist. Im zweiten Anlauf hatte der Wind ein Einsehen und so konnten wir im Sommer leckere Gurken, Paprika und Honigmelonen ernten. Jetzt steht hier der Wintersalat. Der Plan für die Zukunft ist nun natürlich, dass die Winterstürme das Gewächshaus nun lange stehen lassen. Im nächsten Frühjahr werden wir Salate und Kohlrabi darin pflanzen, im Sommer dann Tomaten und Auberginen.